#deleteFacebook: Einmal mehr ein Grund, sich über seine Social-Media-Strategie Gedanken zu machen.
Während der Skandal um Datenmissbrauch durch Cambridge Analytica immer weitere Kreise zieht, steckt nicht nur Facebook in der Krise – Panik und Kopfkratzen dürfte dieser Tage auch in den Büros aller herrschen, die Facebook zu einem Kernaspekt ihrer Social-Media-Strategie gemacht haben.
Die Ausgangslage ist vertrackt: Just als die EU mit der DSGVO das mit Abstand umfangreichste Datenschutzpaket der vergangenen Jahre umsetzt sickert durch, dass die britische Firma Cambridge Analytica Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern unberechtigt abgefangen und verarbeitet hat. Während überall von den Büros der Journalisten und Datenschützer bis hin zum amerikanischen Kongress die Debatte über Konsequenzen tobt, üben sich Branchengiganten wie Elon Musk mit seinen Unternehmen SpaceX und Tesla sowie die Mozilla Foundation im Boykott. Und nicht nur das: Diesem Beispiel folgend, verabschieden sich unter dem Hashtag #DeleteFacebook auch immer mehr „normale“ User von dem Netzwerk – also genau jene Menschen, an deren Tropf Mark Zuckerberg’s Plattform für gezieltes Marketing eigentlich hängt. Facebook, so scheint es, steht auf unerwartet wackeligen Beinen.
Für uns als Dienstleister – auch im Bereich des Content Marketing – ist das eine spannende wie nervenaufreibende Situation, denn mit seinen über 2 Milliarden Nutzern ist Facebook die größte Social-Media-Plattform weltweit. Stichwort Remarketing, um nur ein Beispiel zu nennen: Das enorme Potential der Seite entpuppt sich hier als seine größte Schwäche, denn Facebooks Größe ist wertlos, wenn relevante Nutzergruppen aussteigen.
Einige wenige Reaktionen im Netz:
Warum sich Menschen jetzt von Facebook abmelden.
Aus dem neuen Heft – heute in der @SZ und unter https://t.co/ZKiEyEUGoG#DeleteFacebook pic.twitter.com/Pl9IGZ4YB0— SZ Magazin (@szmagazin) 20. April 2018
Facebook löschen oder Facebook regulieren? Anmerkungen zur aktuellen Aufregung um #Facebook, #CambridgeAnalytica & Co. von @AnnaNosthoff und Felix Maschewski. https://t.co/iRfsKCPO8N #deletefacebook #regulatefacebook
— Rosa-Luxemburg-Stiftung (@rosaluxstiftung) 20. April 2018
If you’re ready to jump ship, #deletefacebook isn’t that difficult https://t.co/ODxsRr5Jfy
— TechCrunch (@TechCrunch) 12. April 2018
ICYMI — Op Ed: We Can Combat Poor Data Privacy with Blockchain Applications https://t.co/TzsTeqaZ0X #DeleteFacebook #DataPrivacy #blockchain #Decentralization @cardstack pic.twitter.com/qqJQs0AYNs
— Bitcoin Magazine (@BitcoinMagazine) 12. April 2018
Was kann man tun?
Zunächst lässt sich an dieser Stelle nur wiederholen, was im content marketing ohnehin eine Faustregel ist: Für seine Marketing-Strategie sollte man auf keinen Fall alles auf eine Karte setzen und nur einen SoMe-Kanal bespielen. Wer hier auf das falsche Pferd setzt riskiert, viel Geld für nichts auszugeben. Zum anderen wirft der Skandal um Cambrige Analytica auch die Frage der Kontrolle auf: Wo liegen Ihre Marketing-relevanten Inhalte? Anders herum gefragt: Wenn ein Netzwerk wie Facebook strauchelt oder gar kollabiert, würde es Ihre Inhalte mit sich in den Abgrund reissen?
Von dieser Perspektive aus betrachtet fühlen wir uns darin bestätigt, SoMe als ganzheitliche Strategie zu sehen, deren Inhalte zentral vom Werbenden selbst bereitgestellt werden. Konkret bedeutet das: Inhalte werden auf einem Blog erstellt, mit all den Vorteilen, die so ein Blog mit sich bringt (SEO-Maßnahmen, sich als Experte profilieren können, organischer Traffic, Inhalte in unbeschränkter Länge um nur ein paar zu nennen) und dann auf die relevanten Social-Media-Kanäle verteilt.
Wer jetzt seine Kampagnen alleine über Facebook führt, ist von eventuellem Benutzerschwund unmittelbar betroffen. Deswegen unser Rat: Zentralisieren Sie Ihre eigenen redaktionellen Inhalte, anstatt sich von einzelnen Netzwerken abhängig zu machen. Falls eine Social-Media-Plattform dann in’s Trudeln gerät, können Sie Ihre Strategie relativ verlustfrei anpassen.
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