Ist die Datenkrake noch im Zaum zu halten?
Spätestens seit dem Skandal um Cambridge Analytica sind auch devote Facebook-Fans hellhörig geworden, was die Verarbeitung ihrer privaten Daten angeht. Tatsächlich sind Like-Buttons ein so integraler Bestandteil modernen Webdesigns geworden, dass man ihnen in den Social Buttons heutiger Websites nicht mehr entkommen kann. In Zeiten von gestiegenem Bewusstsein über Privatssphäre und die Spuren, die wir im Netz hinterlassen, hat sich Facebook trotz DSGVO als Negativbeispiel etabliert. Für viele Web-User ist es allerdings keine Option, die meiste Zeit aus dem sozialen Netzwerk ausgeloggt zu sein. Mozilla antwortet für den Firefox-Browser jetzt mit einem eigens konzipierten Addon, um Ihre Webaktivitäten von Facebook abzunabeln.
Welches Addon wird dafür benötigt?
Die Firefox-Antwort lautet Facebook Container. Mit dem Addon wird das sammelwütige soziale Netzwerk von Ihren Aktivitäten im Netz getrennt, ohne dass Sie sich aus der Seite ausloggen müssen. Die smarte Lösung macht es dem sozialen Netzwerk deutlich schwerer, private Daten abzugreifen – immerhin liegt es in Ihrem Interesse, diese geheim zu halten. Bis Cambridge Analytica war vielen Nutzern nicht bewusst, wie viel ihres Lebens bereits in den Händen großer Unternehmen liegt. Von politischen Ansichten über Ihren Wohnort bis hin zu Ihren Interessen hat Facebook alle Informationen, die für Werbetreibende Gold wert sind. Welche Ausmaße ein Datenmissbrauch annehmen kann – und Cambridge Analytica ist da nur ein geringes Beispiel – sollte die meisten Menschen erschrecken.
Sensibilität erhöhen
Laut Mozilla Foundation ist Facebook Container nicht nur die Antwort auf den Datenskandal um Cambridge Analytica und den Präsidentschaftswahlkampf in den USA 2016. Facebook im Besonderen wurde hier anvisiert, weil es sich bei dem sozialen Netzwerk um ein spezifisches Problem handelt, das schnell gelöst werden kann. Insgesamt allerdings sei Facebook bei weitem nicht die einzige Datenkrake im Netz und Nutzer sollten sich darüber im Klaren sein, wie viele ihrer privaten Daten ständig abgegriffen und von ominösen Dritten zu Zwecken weiterverarbeitet werden, die nicht zwangsweise in ihrem Interesse liegen.
In Zukunft wird es insbesondere in der EU interessant zu sehen, welche Auswirkungen die DSGVO auf die Aktivitäten sozialer Netzwerke haben wird.
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