Wer eine Seite von Google Pagespeed Insights untersuchen lässt, kommt häufig nicht um einen Vorschlag des Analysetools herum: Man solle doch die Bilder auf der Website durch das WebP-Format ersetzen. Tatsächlich finden WebP-Bilder im Netz immer mehr Verbreitung. Gerade weil der Vorschlag von Google kommt, mag so mancher Webdesigner jetzt hellhörig werden. Ist nun das Aus für das allseits beliebte png-Format gekommen?
Was ist WebP?
Zunächst sei vorangestellt, dass WebP ein Bildformat aus dem Hause Google ist. Eine entsprechende Empfehlung seitens Pagespeed Insights ist also wenig überraschend. Bislang galt PNG als der Platzhirsch unter den Bildformaten. Immerhin lassen sich PNG-Bilder recht gut komprimieren, ohne dass dabei die Bildqualität so stark in Mitleidenschaft gezogen wird wie etwa bei JPG. Die Dateien sind dafür ungleich größer als ein JPG-Bild. Dafür punktet PNG in anderer Hinsicht, denn das Format unterstützt Transparenz. Es ist damit also geeignet für hochaufgelöste Bilder und allerlei Spielereien, bei denen etwa ein Motiv vor einem transparenten Hintergrund steht.
Genau an dieser Stelle setzt WebP an, denn auch dieses Format unterstützt Transparenz. Der größte Unterschied zu PNG besteht allerdings in der Komprimierung, denn WebP-Bilder sind bei gleichbleibender Qualität durchschnittlich 26% kleiner als solche im PNG-Format. Gerade auf Websites mit vielen Bildern kann das den Ladezeiten einen enormen Aufschwung geben. Kombiniert mit einem Werkzeug wie etwa Lazy Load können moderne Websites somit auch auf Mobilgeräten rasant schnell ausgeliefert werden. Allein aus technischer Sicht verändert WebP schon jetzt das Web so, wie es seinerzeit PNG getan hat. Theoretisch können Sie damit den Platzbedarf und das Datenvolumen Ihrer Website senken und gleichzeitig die Ladegeschwindigkeit erhöhen. Bedenkt man nun aber, dass es das Format bereits seit fast 10 Jahren gibt und es erst in jüngster Vergangenheit wirklich Beachtung findet, stellt sich die Frage, wo bei WebP der Haken ist.
Das große “Aber”
WebP kommt mit einem Wermutstropfen, der das Format schon seit einer Weile etwas zurückhält: Nicht alle Browser unterstützen es. Chrome hat mit WebP keine Probleme, immerhin kommt der Browser selbst von Google. Firefox dagegen hat erst 2019 aufgerüstet, mittlerweile ist auch Opera dabei. Finster sieht es dagegen bei Safari aus. Der Browser aus dem Hause Apple verweigert nach wie vor hartnäckig eine Integration von WebP. Das ärgert insofern, als dass diverse Apple-Produkte wie das iPhone nach wie vor millionenfach gekauft werden und deshalb ein nicht unwichtiger Faktor für Unternehmer sind. Was wäre schon der Nutzen Ihrer optimierten Seite, wenn ein guter Anteil Ihrer Besucher darauf keine Bilder sieht?
Google selbst scheint bei der Einbindung von WebP auch bisweilen unentschlossen. Zwar ist Pagespeed Insights darauf trainiert, bei jeder Analyse auf nicht-WebP Bilder hinzuweisen. Andererseits aber gibt es das WebP-Format in Produktbildern auf Google überhaupt nicht.
Wir gehen davon aus, dass sich auch Apple früher oder später dem Druck des technisch raffinierten WebP-Formats beugen muss. Bis dahin müssen Sie Ihre Seite nicht so gestalten, dass Nutzer von Safari oder älteren Browsern gleich ausgesperrt sind. Stattdessen könnten Sie etwa die Bilder Ihrer Seite als WebP verfügbar machen und sie gleichzeitig als Rücksicherung im PNG-Format anbieten. Das ist zwar mit höherem Aufwand verbunden, könnte aber wegen der verringerten Ladezeiten ein Faktor für SEO und nicht zuletzt auch für Ihre Kunden sein.
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